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Bronie-Figuren auf Bierhumpen

©Jens Wiesner

Im Hamburger Hafen: Für eine Handvoll Getreide

Der Hamburger Hafen: Tor zur Welt und gleichzeitig Arbeitsplatz für Hunderttausende. Ich habe mit Menschen gesprochen, die dort tagtäglich arbeiten. Diesmal: Dennis Gemballa, künftiger Junior-Silomeister.

Marjan in Pose mit Bronie-Motiv-T-Shirt

©Jens Wiesner

Rauchen strengstens verboten! Wer wie Dennis Gemballa in einem Getreidesilo arbeiten will, sollte sich den Glimmstengel am besten gleich abgewöhnen. Schon eine kleine Flamme könnte eine Staubexplosion mit verheerenden Folgen auslösen. Den gelernten Industriekaufmann hat es eher zufällig in den Hafen verschlagen. Nach seiner dreijährigen Lehre in Detmold wagte er im November 2007 den Quereinstieg. Seitdem rieselt das Getreide gleich tonnenweise durch Dennis' Hände - zumindest metaphorisch.

Der 29-Jährige und seine Kollegen sorgen dafür, dass von Schiffen angelieferte Futtermittel, Getreide und Ölsaaten sicher in den haushohen Silos verstaut werden - bis sich die begehrte Fracht wieder auf die Reise macht, meist wieder übers Wasser ins Ausland. Zwischen 800.000 und einer Million Tonnen werden jährlich bei Silo P. Kruse umgeschlagen. "Man muss Spaß haben am technischen Gerät und darf nicht blind durch's Silo gehen!" erklärt Dennis. Ein guter Ratschlag: Möglichkeiten, sich den Kopf anzustoßen, gibt es in der Siloanlage so einige.

Und natürlich muss man einiges von Körnerfrüchten verstehen. Dennis lässt sich deswegen berufsbegleitend zum Getreidemanager ausbilden. Eine Investition in die Zukunft: Im September 2013 geht der altgediente Silomeister in Ruhestand, Dennis rückt in den Stellvertreterposten auf. Zusätzliche Verantwortung, auf die sich der Wahlhamburger schon freut. Auch wenn er dann wohl mehr Arbeit im Büro verbringen muss.

Hafenpanorama

©Jens Wiesner

Der Hamburger Hafen - Zahlen, Daten, Fakten

Wahrlich ein Tor zur Welt: Mit über 7.200 Hektar ist der Hamburger Hafen der größte Seehafen in Deutschland und verbindet die Hansestadt mit mehr als 900 Häfen in 170 Ländern. Erste Hafenanlagen gab es in Hamburg bereits im 9. Jahrhundert, damals jedoch noch an anderer Stelle in der Altstadt.

2011 liefen insgesamt 10.106 Schiffe in den Hafen ein, mehr als die Hälfte von ihnen Containerschiffe. Fahrgastschiffe (191) und prestigeträchtige Kreuzfahrtschiffe (104) wie die Queen Mary II machen dagegen nur einen winzigen Teil des Hafenverkehrs aus. Insgesamt wurden im selben Jahr 132,2 Millionen Tonnen an Gütern im Hafen 'umgeschlagen', also ver-, aus- oder umgeladen. Damit befindet sich der Gesamtumschlag nach dem großen Einbruch im Krisenjahr 2009 wieder im Aufwärtstrend, konnte die Spitzenwerte von 2008 allerdings noch nicht wieder erreichen.

Rund elf Prozent aller Arbeitsplätze auf dem Hamburger Gebiet sind direkt oder indirekt vom Hafen abhängig, in Zahlen ausgedrückt: über 150.000 Stellen. Für sie alle hat das Jahr 2013 weitreichende Veränderungen mit sich gebracht: Der Hamburger Freihafen, bislang ein Fünftel des Gesamtgebiets, wurde zum 1. Januar 2013 aufgehoben. Im Freihafen konnten Händler bislang ihre Waren lagern und verarbeiten, ohne sie nach Deutschland einzuführen. Damit ist nun Schluss: Zölle und Umsatzsteuer sollen auf dem gesamten Hafengebiet erhoben werden. 550 Unternehmen, die ihren Sitz auf dem bisherigen Freihafengelände haben, sind davon direkt betroffen.

Ins Englisch übersetzt erschienen in der UnicumAbi, Ausgabe vom Januar/Februar 2013