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 MITTWOCH, 23. JULI 2008

Klaus' Blog und meine MZ-Artikel

By the way. Mein Vorgänger in Taiwan, Klaus, war ein etwas fleißigerer Blogschreiber als ich in den letzten Wochen, schaut doch mal in sein Blog hinein, da findet ihr eine Menge interessanter Geschichten, bei denen ich jetzt bei der zweiten Lektüre nach fast zwei Monaten Taipeierfahrung noch mehr schmunzeln muss als beim ersten Mal. Besonders ans Herz legen möchte ich euch seine kurze und prägnante Zusammenfassung der Geschichte und aktuellen politischen Situation Taiwans. Wirklich lesenswert!

Und für alle, die es noch nicht gefunden haben: Ich schreibe regelmäßig für die Münstersche Zeitung kleinere Beobachtungen zu Taiwan, die regelmäßig mittwochs auf der Studentenseite (leider nicht im Internet) erscheinen. Wer sie dennoch lesen möchte, kann sie auf meiner Artikelseite finden. Ebenso steht seit einiger Zeit ein leider etwas oberflächlich geratener Artikel zum Taiwanesischen "Abitur" für Spegel Online im Netz. Viel Spaß beim Schmökern.

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 MITTWOCH, 23. JULI 2008

Wer hat an der Uhr gedreht

Hallo alle noch übrig gebliebene Leser meines Blogs. In den letzten Wochen musste ich eine schmerzliche Wahrheit akzeptieren: Wer jeden Morgen um sieben Uhr aufstehen muss, dem bleibt nur wenig Zeit bzw. Motivation, nachts oder gar morgens noch einen Blogeintrag zu verfassen, vor allem, wenn auch das eigene Hausaufgabenblatt noch unbeschrieben ist. Und da ich den Tag meistens außer Reichweite meines Computers mit der Erkundung der Innenstadt oder mich bei stundenlangen Kaffees festquatsche, ist auch diese Zeit wenig bloggertragreich, habe zwischendurch immer einmal wieder Notizen gemacht, die sich mittlerweile auf meinem Schreibtisch stapeln und darauf warten, zu Blogeinträgen zu werden. Heute wird dieser Zirkel durchbrochen. Das liegt einerseits daran, dass wir einfach alle dermaßen geschafft sind, dass jeder heute direkt nach dem Unterricht Richtung jeweiliges Zuhause aufgebrochen ist und sogar mein Übungsbuch schon erstaunlich früh ausgefüllt ist. Jetzt wartet ein riesiger Haufen von Geschichten darauf, erzählt zu werden. Vorhang auf!

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 MITTWOCH, 23. JULI 2008

Irrtum

In einem alten Reiseführer, den ich vor Abfahrt konsultiert habe, stand sinngemäß etwa folgendes: "Auch wenn es Ihnen warm erscheint, denken Sie daran, eine lange Hose zu tragen. Nackte Beine werden als anstößig empfunden." Mh, dann müssen wohl die 80 Prozent der jungen Taiwanerinnen, die folgendes Outfit auf der Straße tragen wohl fleischfarbene Strumpfhosen darunter tragen, die meinem Auge bisher entgangen sind...

Hotpants auf Kleiderständer

Und hier noch eine kleine Auswahl an Schnappschüssen aus Taiwans Modewelt...

T-Shirt mit Cannabis-Zeichen und Volkspolizei Berlin Aufschrift Hotpants auf Kleiderständer

Ist das schon Kritik am Kapitalismus oder die innigste Form der ihrer Umarmung?

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 MONTAG, X. JULI 2008

Baseball

Baseball ist in Deutschland eine eher unbeschriebenes Blatt und größtensteils aus minderqualitativen amerikanischen Coming-Of-Age-Filmen bekannt. In Taiwan hingegen ist Baseball, wie so viele US-Importe, derzeit eine der beliebtesten Sportarten der Insel. Aus diesem Grund wurde unser kleines Journalistengrüppchen offiziell von der Taiwanesischen Baseball-Liga eingeladen, sich ein Spiel (Brother Elephants gegen Sinon Bulls) doch einmal live anzusehen. Als Journalisten durften wir dann auch die Dinge tun, die einem normalsterblichen Zuschauer in der Regel verwehrt bleiben: Auf dem Spielfeld laufen und aus nächster Nähe fotografieren ...

Baseball

...sowie uns an Tonnen amerikanischer Pizza in der VIP-Lounge erlaben (meiner ersten und bislang letzten in Taiwan, nicht dem Geschmack, sondern ihrem Seltenheitsgrad geschuldet.) Apropos VIP-Lounge... So richtig verstehe ich ihren Reiz ja nicht. Da schaut man sich ein Spiel also durch eine dicke Glasscheibe schallisoliert an. Gut, bequemere Stühle und Nahrung, aber: Die Stimmung geht dabei schon sehr verloren, ist in etwa, als säße man zuhause vor einem übergroßen Fernseher, nur dass es eben eine Scheibe ist... irgendwie unwirklich. Die meisten von uns haben sich daher auch kurz nach der Verköstigung wieder auf die Tribüne verzogen und uns einfach zwischen die Fans gestellt und mitgejubelt.

Baseball

Dabei waren wir nicht wählerisch. Mal wurde zwanzig Minuten für die Brother Elephants gejubelt...

Baseball

...mal 20 Minuten für die Sinon Bulls. Übrigens, die Fanblöcke sind nicht räumlich voneinander getrennt. Versucht das mal bei einem Lokalderby zwischen Schalke und Dortmund.

Baseball

Dabei waren alle Schichten und Altersgruppen der Gesellschaft: Große Fans...

Baseball

... und die ganz kleinen. Insgesamtes Resümee: Wow, kann so ein Spiel lange dauern und ich muss sagen, dass es nach einer Stunde schon etwas langweilig werden kann. Werfen, Schlagen, Verfehlen oder Laufen. Okay, im Film haben diese Spiele immer etwas spektakulärer ausgesehen. Ich glaub, ich bleib doch beim allzweijährlichen EM/WM-Fussballschauen.

Baseball Eintrag kommentieren

 MONTAG, 7. JULI 2008

Taipei im EM-Fieber (Fotos folgen)

An meiner Fahrt nach Taiwan hat mich eine Sache doch etwas gestört: Wie schon bei der WM würde ich nicht dabei sein, um gemeinsam mit meinen Freunden in Deutschland die Spiele zu schauen. Um einem Missverständnis vorzubeugen: Es läge nichts ferner, mich als wahren Fussballfan zu bezeichen. Aber die ganze Atmosphäre drumherum, die Spannung, das Public Viewing und die gemeinsamen Partys, sind einfach genial. Dass es eine solche Stimmung auch auf der anderen Seite der Welt geben könnte, und dann noch für ein "nur" europäisches Turnier, das schien mir doch recht illusorisch. Vielleicht ein zwei Spiele übers Internet mit ein paar europäischen Freunden vor einem mickrigen Computermonitor schauen, das war schon das höchste meiner Erwartungen. Ich hätte nicht falscher liegen können.

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Gleich mehrere Pubs in Taipei übertrugen sämtliche Spiele auf Großbildleinwand. Zu meinem Favoriten hat sich allerdings das Brass Monkey entwickelt, eine trotz der recht unchristlichen wie undaoistischen Anstosszeit von 2:45 Uhr am frühen Morgen zu jedem Spiel prall gefüllten Sportbar, in der mit wirklicher Leidenschaft mitgefiebert wurde - und dass nicht nur von europäischen Touristen, Austauschstudenten oder Managern, sondern von den Taiwanern selbst. Dass diese häufig größere Nationalgefühle für Deutschland, Spanien oder die Türkei entwickelten, mag auf den ersten Blick etwas befremdlich erscheinen, ist aber recht einfach zu erklären: Viele waren selbst für einige Zeit im europäischen Ausland, andere haben europäische Freunde, mit denen gemeinsam mitgefiebert wurde - und viele andere standen schlicht und einfach auf Michael Ballack :) Ein Garant auf jeden Fall für viele nette Begegnungen und ausgelassene Partystimmung.

em em

Gleichzeitig war es eine nette Abwechslung, die Spiele nicht in rein deutschen Fangruppen, sondern mit Anhängern beider Teams egal welcher Nation zu verfolgen. So habe ich das Spiel gegen die Türkei gemeinsam mit Dilek, einem türkischen Mädchen aus unserer Uni gesehen und beim Finale mehr Zeit in einer Gruppe von Spaniern als bei den Deutschen verbracht (aber trotzdem für Deutschland geschrien, natürlich). Egal, wie das Endergebnis schließlich lautete, danach wurde gefeiert, entweder der eigene Sieg oder der der anderen Mannschaft (nur bei der Finalniederlage Deutschands war ich dann doch etwas traurig, wie dieses geniale Foto von Jesus belegt). Und alles stets friedlich und ohne jegliche Streitereien oder gar Schlägereien. Aber es stimmt schn nachdenklich, wenn man einem Amerikaner erklären muss, warum beim Spiel gegen die Türkei ein so großer Schwerpunkt auf die Betonung von interkultureller Freundschaft, Antirassismus und Gewaltlosigkeit gelegt wurde...

em em em em Eintrag kommentieren

 MITTWOCH, 25. JUNI 2008

Drachenboatfestival

Am vergangenen Wochenende Vor rund zwei Wochen wurde ich Zeuge, wie tollkuehne taiwanesiche Maenner in ihren schwimmenden Kisten den Ruderern von Cambridge und Oxford in nichts nachstanden. Kurz gesagt: Es war die Zeit des Drachenbootfestivals in Taiwan. Nun koennte ich mich hier lange ueber die Traditionen und Hintergruende dieses Festes auslassen, wenn Radio Taiwan International (RTI) das nicht schon laengst in einem sehr schoenen Artikel getan haette. Da bleibt mir nur, euch den Link und RTI den Ruhm zu ueberlassen und viel Spass beim Lesen zu wuenschen. Noch faszinierter als vom Ruderwettstreit, von dem ich ehrlich gesagt nur wenig mitbekommen habe, war fuer mich allerdings die bunte Vielfalt der Essensstaende und der Jahrmarktbuden rund herum. Einige Impressionen in Fotoform folgen bald.

Una mini-traduccion para mis amigos que no hablan aleman. Este fin de semana me fui al Festival de los Botes de Dragón en Taipei. Una experiencia muy interessante, pero mas que la competicion me faszinaban las puestos de comida. Si quereis leer sobre los fondos del festival, os recommendo este link

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 MONTAG, 09. JUNI 2008

Der Filmdreh

Einige Fotos vom Filmdreh, jetzt nachdem ich meine Kamera zurück habe. Genauere Beschreibungen gibts später, ich muss ichs Bett...

Aha und Jens Filmdreh NCCU bei Nacht Eingang zum Männerwohnheim der NCCU NCCU bei Nacht Fronteingang NCCU bei Nacht Eingang zum Männerwohnheim der NCCU Eingang zum Männerwohnheim der NCCU Eintrag kommentieren

Klaus, am 16. Juni 2008 23:31:
Respekt vor den Hot Chicks! Sehr nett getroffen. Waren das die Schauspielerinnen oder die Komparsen-Betreuerinnen? Grüße Klaus


Klaus, am 24. Juni 2008 15:12:
Hallo Kollege, alles klar bei Dir? Du schreibst so wenig in letzter Zeit... Bin gut gelandet, aber noch nicht wirklich angekommen. Für ein gescheites Tempelfest würde ich die ganze Beschaulichkeit hier sofort eintauschen. Viele Grüße Klaus


Jens Wiesner, am 25. Juni 2008 02:51:
Moin Klaus, Weder noch, das waren die Regisseure und Drehbuchschreiber (und manche noch Schauspieler in Personalunion). Lieben Gruß, ich geh mal schlafen, Jens

 DIENSTAG, 10. JUNI 2008

Bad News

Heute hat eine philippinische Kollegin von mir, Minnie, erfahren, dass eine befreundete Jornalisten von Abu Sayyaf-Rebellen entführt worden ist. Komisches Gefühl, da wird man sich erst bewusst darüber, dass der Journalistenberuf außerhalb Deutschlands echte Gefahren mit sich bringen kann. Und man fragt sich ehrlich, über was für sinnlose Belanglosigkeiten wir manchmal berichten und schreiben... Wer mehr dazu lesen möchte, hier gibts einen Link.

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 MONTAG, 09. JUNI 2008

Ein paar Impressionen

Eingang zum Frauenwohnheim der NCCU

Es ist Graduation-Zeit an der NCCU und zur Feier des Tages wurden diese beiden entfernten Verwandten des aufblasbaren Essotigers wohlsichtbar platziert.


Eingang zum Männerwohnheim der NCCU

Wie mein Mitbewohner Yao konnten auch viele andere Studenten in den vergangenen Tagen ihr schwarzes Hütchen in die Luft werfen.


NCCU bei Nacht

Bei Rockkonzerten sitzt man nicht...außer in meiner Uni, wo selbst härtester Live-Punk in braver Sitzposition genossen wird. Übrigens recht frustrierend, wie mir eine Band versicherte.


Fronteingang NCCU bei Nacht

Für dem "Weltkulturabend" hatte sich eine Mexikanerin extra traditionelle Tracht von zuhause mitbringen lassen. Olé!


Eingang zum Männerwohnheim der NCCU

Eine Stadtimpression von Taipei, einer recht beschäftigten Stadt.


Eingang zum Männerwohnheim der NCCU

Taiwanese Beer. Die lokale Biersorte von hier und damit Standardgetränk auf jeder Party. In Dosen oder Flaschen zu haben und schmeckt ungefähr wie spanisches Bier. Ich will mein Becks zurück!!! ;)


NCCU bei Nacht

Dieses Foto könnte aus einer Werbebroschüre für die NCCU stammen...


Fronteingang NCCU bei Nacht

Tja, meine Damen und Herren, so sieht es also aus, mein Zimmer bzw. mein Viertel davon. Einfach, aber praktisch und in Taiwans Lieblingsfarbe, optimismusgrau, gehalten, habe ich tatsächlich mehr Raum zur Verfügung, als ich tatsächlich brauche. Einen Schreibtisch, Kleiderschrank, Bücherregale und oben drüber ein Bett. Nur blöd, dass das Bett einen bereits aus Tarragona bekannten Nachteil besitzt. Seine Länge: 1,80m. Meine Länge: auch 1,80m. Irgendwie tut mir ja mein Mitbewohner leid, der so nah zu meinen Füßen schlafen darf...


Eingang zum Männerwohnheim der NCCU

Eli aus den Staaten und Jésus aus Madrid. Und unser erstes Bier seit unserer Ankunft in Taiwan. Mann, das hat gut getan.


Babyklo

Nach dem Bier gabs einen Kaffee im "El Oso", einem recht relaxten Kaffee im "Katzenlook" (und lebenden Varianten, ich fühlte mich leicht an die Katzenlady der Simpsons erinnert.) Aber am beeindruckendsten: Das Klo und seine Accessoires. Oder wie Jésus beeindruckend bemerkte: Mh.. in Spanien hätte ich mir jetzt ein Teil mitgenommen..


NCCU bei Nacht

Nach mehreren Versuchen haben wir es tatsächlich geschafft, ein Rühreisandwich in der Uni zu bestellen. Lecker! Findet auch Minnie, eine philippinischen Journalistenkollegin.


NCCU bei Nacht

Hat da wohl jemand vergessen, ein Schild abzuhängen? Oder sind die westlichen Medien einfach nicht mehr interessiert am Thema?


Fronteingang NCCU bei Nacht

Eine Maschine die künstliche Seifenblasen erzeugt...? Sinnlos, ja... aber das Kind freut sich n Ast!


Basketballfeld NCCU

Und so sieht sie aus, die typische taipeher Mensa. Anders als bei uns gibt es viele verschiedene kleine Läden, fast wie auf einem Markt, in denen man unterschiedliche Gerichte bekommt. Am häufigsten bin ich aber am Getränkestand zu finden. Da gibts leckeren kalten Milchtee. Übrigens, wenn man hier "normalen" Kaffee bestellt, wird der kalt und mit Eiswürfeln serviert. Nur der Zusatz "heiß, bitte" macht ihn zu dem uns bekannten und allseits geliebten Getränk. Im Angesicht der Umgebungstemperatur aber eine sehr sinnige Sache.


Wanderweg NCCU

Die neueste Staffel von Baywatch in der taiwanesischen Version. Nein, eine Rekrutenwerbung für die nationale Armee. Kein Witz, auch wenn es wie eine eindeutige Parodie á la "In the Navy" aussehen mag. Hach, muss das schön sein, mit den Jungs im Sand pielen zu dürfen! Da entstehen noch echte Männerfreundschaften...


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Anna-Katharina Kraemer, am 11. Juni 2008 16:42:
Hey Jens! Freut mich voll, dass es Dir so gut gefällt und Du nahtlos in das "nahezu-Erasmus"-Dasein eingestiegen bist. Hab ich mir ja auch fast gedacht ;))) Vielen Dank für die vielen Fotos auf dem Blog, bei den Esso-Absolventen habe ich sehr gelacht! Ich hatte gestern eine VIP-Reichstagsführung mit allen Nebengebäuden und Tunneln von meiner Mitbewohnerin, die da als freie Mitarbeiterin ist. Auch schön, aber natürlich nicht ganz so exotisch. Hier muss es der gute alte Kantinenkaffee tun. Also, liebe Grüße! Anna

 FREITAG, 5. JUNI 2008

Erste Woche

Es ist wirklich unmöglich, alle Eindrücke dieser ersten Woche in einen Blogeintrag zu fassen. Und dass, obwohl ich in der gesamten Woche bislang nur einmal in "Downtown" Taipei gewesen bin und den Rest der Zeit nur auf dem Campus und der drumherumliegenden Straße verbracht habe. Dazu solte ich vielleicht kurz die grobe Lage klären, in der sich meine Uni befindet. Tatsächlich gibt es in Teipei mehrere große Universitäten, die größte davon ist die National Taiwan University mit rund 30.000 Studierenden und ziemich im Herzen der Stadt gelegen. Meine Uni, die National Chengchi University, hat 15.000 Studenten und etwas außerhalb im Wanshang District gelegen (entfernungsmäßig etwa mit Gievenbeck zu vergleichen). Das besondere ist, dass die Uni an einem Berghang liegt und der Campus quasi in den Berg hinein gebaut ist. Ihr erinnert euch, Männer ganz oben, Frauen ganz unten. Um in die Innenstadt zu gelangen, muss man entwedr ca. 20 Minuten mit dem Bus fahren oder die Metro nehmen, dessen erste Station ca. 10 Minuten Fußweg entfernt ist. Jedenfalls habe ich beschlossen, es in der ersten Woche etwas ruhiger angehen zu lassen, und meine Premierenaufenthalt in einer Campusuni samt Wohnheim zu genießen. So ganz hat das natürlich nicht geklappt ;) Das fing gleich am zweiten Tag an, als ich abend das erste Erdbeben meines Lebens erlebt habe. Naja, wahrscheinlich wird es hier niemand wirklich Erdbeben nennen, höchstens "zwei kleine Erdstöße". Aber man fühlt sich schon mulmig, wenn plötzlich der gesamt Raum zu vibrieren beginnt. Nach einem kurzen Reaktionscheck bei meinen Mitbewohnern (Kurzes Aufschauen vom Laptop, dann wurde ohne Zucken weitergearbeit) habe ich mich dann auch entschlossen, nicht panisch aus dem Raum zu laufen, sondern brav zurück ins Bett zu gehen. Gute Wahl! Schlaf war gut, und von wackelnden Gebäuden ist seitdem nichts mehr zu berichten. Also, Entwarnung für alle. Von Taiwan müssen noch keine süßen Pandas gerettet werden.

Stichwort Unterricht. Die erste Stunde war sehr amüsant. Offensichtlich hat man meine Einschätzung "Beginner mit ganz wenigen Vorkenntnissen" etwas "positiv" übersetzt. Als unsere Lehrerin uns aufforderte, Seite 193 unseres Lehrbuchs aufzuschlagen, schwahnte mir schon, dass das etwas zu fortgeschritten für mich ist. Hab dann auch mal spontan in den wirklichlichen Anfängerkurs gewechselt. Sehr cool. Mit einem Mädel aus Mexico, nem Ungarn, ner Philippinerin, einer Koreanerin, nem anderen Deutschen und nem Kerl aus ich-weiß-nicht-wo. Ist zwar sehr basic, aber das genieße ich auch. Weniger Lernstress, Möglichkeiten für Magisterarbeit schreiben und wenn ich doch mehr möchte, kann ich immer noch. Übrigens - mein Unterricht ist von acht Uhr morgens bis zehn Uhr! Zwar etwas unangenehm, aus dem Bett zu steigen, aber dafür liegt der ganze Tag noch vor dir! Hab aber heute von einem anderen Deutschen erfahren, dass es mehr Sinn macht, Ausflüge innerhalb der Woche zu machen, da es sonst unerträglich voll ist. Aber ein paar Mal dürfen wir ja schwänzen ;)

Gestern und heute habe ich quasi den gesamten Tag auf dem Campusgelände verbracht, eine Menge (Eis-)Kaffees (mein Grad der Anpassung) vernichtet und ne Menge gequatscht mit allen möglichen Leuten, sei es Taiwanesen oder anderen Austauschstudenten. Im Gegensatz zu meinem Erasmusjahr ist wirklich die ganze Welt vertreten: Mexiko, Ungarn, Japan, Amerika, Irak etc. Eigentlich wollte ich dann gestern nur noch gegen sechs den Hügel Richtung Wohnheim erklimmen, aber hab auf halben Weg im "Arts and Cultural Center" noch die typischen Geräusche eines Soundchecks vernommen und bin mitten in einem kleinen Uni-Festival mit Livebands (vornehmlich Rock, yeah!) gelandet und gleich bis zehn geblieben. War aber schon süß zu sehen, wie die meisten Teilnehmer auch bei den rockigsten Liedern brav auf dem Boden sitzen geblieben sind. Mmhh, ich glaube, die wären von dem Tanzstil in der Sputte ziemlich geschockt... ;) Einen skurrilen Moment gabs dann doch gegen Schluss, als sich plötzlich mitten in nem Konzert von einer Punkband (wieder alle brav auf dem Boden sitzend) alle Gesichter mir zuwandten und ein Mädel sogar den Fotoapparat gezückte. Augenscheinlich war ich der einzige ausländische Besucher des Events bzw. hielten mich die Leute für nen Ami. Das ganze habe ich dann erstmal klargestellt ;) Was dazu führt, dass ich mich jetzt mit der Band nach nem Gig zum Saufen in irgendeinem Taipeher Club verabredet hab.

Das "Cultural and Arts Center" scheint mein Lieblingsort zu werden: Heute gabs eine "Party" (Vorführung trifft es vielleicht besser) der ausländischen Studenten, die schon etwas länger hier sind. Einige Mexikaner und Japaner haben Tänze vorgeführt (Bilder dazu gibts später) und die Deutschen haben, joa natürlich, ein Bierwetttrinken veranstalten! Daumen hoch! Das Beste war aber, als am Ende tatsächlich Studenten rumgingen und einen Evaluationsbogen zur PARTY verteilt haben. (siehe Bild) Am liebsten mag ich Frage 4: Bitte schreibe auf, welche Gruppe (Lateinamerika, Japan oder Deutschland) dir am besten gefallen hat. Yeah, das nenne ich einen typischen Fall von überreguliertem Wettbewerb ;)

PS: Sorry Frederik, über das Essen mit Ellen blog ich beim nächsten Mal!

Gemütszustand: In skeptischer Erwartung auf das morgige Essen im "Grand Hotel" mit taiwanesischen Vertretern des Ministeriums für ... Information.

Fragebogen der Fiesta Mexicana

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 SONNTAG, 1. JUNI 2008

First Contact

Mein Tag beginnt, als der eigentliche Tag bereits sechs Stunden in sich hinein gelebt hat. Nach entspannenden 13 Stunden Schlaf begrüße ich den regnerischen Sonntag mit einer ausgedehnten Dusche und einer Busfahrt hinunter ins "Tal", um mich mit Klaus, sozusagen meinem Vorgänger im Stipendiatenprogramm, zu treffen. (Lieben Gruß, wenn du diese Zeilen hier liest!)

Ich habe noch nicht erwähnt, dass sich mein Wohnheim auf dem höchsten Punkt des Unigeländes befindet, welches seinerseits im gebirgigen Taipeher Vorort Wanfang situiert ist, oder? Vorausschauenderweise gibt es einen Shuttlebus, der den anstrengenden Auf- und Abstieg erspart. (Ebenfalls vorausschauenderweise befindet sich das Männerwohnheim auf dem Gipfel, das Frauenwohnheim dagegen am Fuß des Berges, aber dies nur am Rande)

Die Hälfte von euch wird jetzt laut aufstöhnen, die andere Hälfte himmelhoch jauchzen, wenn ihr hört, welchen Punkt wir zuerst angesteuert haben: Den nächstgelegenen Starbucks! Einen "mei-guo kafei" und viele Worte später gehen wir zum Mittagessen zu einem der zahlreichen kleinen Restaurants und Stände, die das Taipeher Straßenbild so prägen - ich deutlich informierter über Uni- und Stadtleben und Klaus, naja, deutlich informierter über mein halbes Leben, ihr wisst schon... Mit einem kalten schwarzen Milchtee (mit undefinierbaren, etwas schleimigen braunen Perlen drin, die dennoch gut schmecken) in der Hand, verabschiede ich mich und streune weiter durch die Stadt. Die erste Idee, zum Tschiang-Kai-Check-Memorial zu fahren, verwerfe ich schnell wieder. No tourism stuff today. Stattdessen nehme ich das Unigelände näher unter die Lupe, das nun wirklich riesig ist und mit so ziemlich allem, einem Schwimmbad, Kindergarten, Kulturhalle, Tennisplätzen, mehreren Cafeterias und sogar einem eigenen Wanderpfad aufwarten kann. Wirklich schon etwas anderes, so eine Campus-Uni! Eben dieser Wanderpfad wird mich dann auch den gesamten Restnachmittag beschäftigen. Als es etwas dunkler wird, hänge ich mich ein kleines Grüppchen Wanderer, um nicht ganz alleine zu laufen. Auch wenn ich bislang noch keine angetroffen habe, die Schilder, die vor giftigen Schlangen auf dem Gelände warnen, nimmt man doch gleich viel ernster, wenn das Tageslicht erst abnimmt.

Gemütszustand: Ausgeruht und in freudiger Erwartung. Morgen beginnt der erste Unterricht und ich habe ein Abendessen mit Ellen, einer Freundin von Frederik.

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Klaus, am 3. Juni 2008 21:06:
Freut mich, dass ich Dir zum Koffeinfix beim imperialistischen Kaffeepanscher verhelfen konnte. Weiter viel Erfolg! Die Beobachtung "Männerwohnheim oben / Frauen unten" ist völlig richtig und so offensichtlich, dass ich noch gar nicht drauf gekommen war. Poste doch mal ein Foto Deines Zimmers! Die Schilder, die vor giftigen Schlangen warnen, habe ich in drei Monaten tatsächlich noch nicht gesehen, da ich die Wanderwege nie ausprobiert hatte... das kommt davon, wenn man nicht auf dem Campus wohnt. Toi toi toi und bis bald


Frederik Ferié, am 4. Juni 2008 17:29:
Oh mein Gott: du hast Dich mit Ellen getroffen und ich habe noch nichts davon gehört? Ich hoffe, ich kann mich noch bei ihr sehen lassen! ;-) Ne, aber mal im Ernst, ich freue mich dass Du Dich erstmal gut eingelebt und Dich schon mit Ellen getroffen hast. Ich bin natürlich brennend daran interessiert wie es war. Sag mal Bescheid!

 SAMSTAG, 31. MAI 2008

Meine Uni - Die National Chengchi University

Ganz im Gegensatz zu Münster ist meine Uni in Taiwan ne Campusuni, die ein riesiges Areal umfasst, hier einige Eindrücke von diesen architektonischen Prachtbauten aus Beton.

Eingang zum Männerwohnheim der NCCU
NCCU bei Nacht
Fronteingang NCCU bei Nacht
Eingang zum Männerwohnheim der NCCU
Eingang zum Frauenwohnheim der NCCU
Basketballfeld NCCU
Wanderweg NCCU
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 SAMSTAG, 31. MAI 2008

Ankunft

Großartige Idee, den Jetlag einfach vorzuverlegen und die Nacht vor einem 11-Stunden-Flug einfach durchzumachen. Zumindest theoretisch. Wenn man dann allerdings anstelle von Schlaf vier Filme geliefert bekommt* und einen wirklich netten Taiwanesen als Sitznachbarn, dann bleibt auch auf einem Halbtagsflug nur noch wenig Zeit zum Schlafen übrig.

Meine "Ich-lasse-mich-nicht-offiziell-abholen"-Aktion war zur Hälfte auch tatsächlich von Erfolg gekrönt. Erstmal hatte ich die herrliche Muße, um sieben Uhr morgens am taiwanesischen Flughafen zwei Stunden lang ungestört Kaffee zu trinken. Gleichzeitig konnte ich bei der anschließenden Wegsuchepuzzleaktion eine ganze Reihe von Leuten treffen, an deren Ende mein jetziger Mitbewohner steht, mit dem ich am frühen Abend bereits das erste Taiwan-Bier geköpft habe. Die restlichen Fünfzigprozent gehen ganz alleine und absolut verdient an die unendlichen Flüche und Rückenschmerzen, die dabei entstehen, wenn man einen 25-Kilo-Koffer, samt brauner Klimper- und Laptoptasche vier Stunden lang durchs schwüle Taiwan quält. Memo an selbst: Bis Namibia gibt's nen vernünftigen Rollkoffer!

Erasm Austauschstudenten habe ich jedoch noch nicht getroffen, auch nach einem Versuch nicht, die Liste meiner Mitstudenten per zimmerseriell eingebautem Haustelefon abzuklappern.

Und ein weiterer vergeblicher Versuch: Eine Prepaid-Handykarte in einem taiwanesischen Handygeschäft käuflich zu erwerben. Morgen zweite Chance...

Gemütszustand: Hundemüde, aber zufrieden. Bett ruft!

*Cloverfield - deutlich überbewertet; Jumpers - Popkornkino ohne je Interesse geweckt zu haben; The Bucket List - ein sehr netter Film über das Altern und Sterben mit Nicholsen und Freeman und schließlich I'm not there - die Bob Dylan Biographie ohne Bob Dylan.

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 SONNTAG, 13. APRIL 2008

Zweifel

In den letzten Tagen habe ich mich mit einer kleinen journalistischen Schaffenskrise rumgeschlagen: Ein Artikel für Spiegel Online über eine deutsche Gran Hermano Teilnehmerin auf den Philippinen. Mein erster, sagen wir, Boulevard-Artikel.

Beim Schreiben hab ich eins gemerkt: Ich kann nicht einfach über einen Menschen herziehen, ohne die Geschichte und seine Motivation dahinter zu kennen. Verdammter Kircheboten-Einfluss ;) Selbst, wenn mich die BILD dafür gut bezahlen würde. Ich kann es einfach nicht. Da einem aber immer wieder gesagt wird, man bräuchte im Journalismus eben diese Kaltschnäuzigkeit, viel Ellenbogen und eine spitze Feder, hab ich mich gefragt, ob das Ganze wirklich noch meine Berufung ist. Wenn ich schreibe, möchte ich niemanden dabei verletzen, der es nicht verdient hat. Gegen Chinas Tibetpolitik zu wettern, die chinesischen Fackelbewacher in ihren Trainingsanzügen runterzuschreiben - Gerne! Aber über ein 18-jähriges Mädchen lästern, die an Big Brother teilnimmt - ja es wäre so einfach. Aber nicht mein Ding.

Also habe ich etwas länger recherchiert und konnte letztendlich über eine Stunde mit ihrer besten Freundin telefonieren. Und siehe da - aus einer oberflächlichen mit Häme versetzten TV-Kritik wurde ein Artikel, auf den ich mittlerweile recht stolz bin. Ja, es geht noch um Big Brother. Aber es geht auch um Heimatlosigkeit und um das Heranwachsen in einer Kultur, in der man nie ganz dazu gehören wird. Sobald er auf Spiegel online geht, werde ich ihn verlinken. Vorher darf ich leider noch nicht...

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 SONNTAG, 13. APRIL 2008

Changes

Viel hat sich verändert in der letzten Zeit hier: Mein Mitbewohner Tobi ist Anfang April ausgezogen und ich muss sagen, ich hätte nicht gedacht, wie sehr ich den Jungen vermissen würde. Zwar ist der neue, Dan aus Australien, total nett, aber leider kein Kaffee- bzw. Teetrinker, d.h. ich sitze morgens nun alleine am Frühstückstisch und ich muss resümieren: Das gefällt mir so nicht wirklich. Hatte ja schon wirklich was von Familienatmosphäre, die letzten fünf Jahre hier, dafür nochmal ein dickes Danke!

Und als wäre das nicht genug, nein, Tobi hat auch noch (gut, es war seine) die Kaffeemaschine mitgenommen. Seitdem weiß ich es amtlich. Ja, ich bin süchtig. Nach gutem Kaffee. Ich brauche ihn. Zum Schreiben. Zum Lernen. Einfach zum Funktionieren. Wenn ich nicht täglich meine Ration bekomme, werde ich nölig und nörgelig. Das Ganze nimmt Ausmaße an, wie sie der Begriff Cold Turkey sehr gut umreißt. Jedenfalls hab ich dieser deutlichen Senkung an Lebensqualität heute ein Ende bereitet. Im Extra gabs genau die gleiche Kaffeemaschine, die uns fünf Jahre mit Koffein versorgt hatte. 30 Euro später gehörte sie mir und das schwarze Gold konnte wieder fließen.

Jetzt muss nur noch Tobi wieder her...

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 MITTWOCH, 2. APRIL 2008

Ni hao, Taiwan!

Gestern habe ich eine kleine eMail bekommen, die einmal wieder sämtliche Lebensplanungen durcheinander geworfen hat.

"The Chinese Language Center has the pleasure to inform you, that your application for the mandarin program for Summer term 2008 has been approved. At 8:40 a.m. on May 26, 2008 you should come to Administration Building for registering and taking the orientation tour."

Erst einmal - Freude! Jetzt ist es offiziell, ich gehe wirklich nach Taiwan. Bislang war mein dreimonatiger Sprachaufenthalt in der National Chengchi University von Taipeh immer nur eine potentielle Zukunftsgeschichte in meinem Hinterkopf. Schließlich weiß ich noch von meiner Erasmus-Bewerbung, was noch alles in den letzten Wochen schiefgehen kann.

Dann schaute ich noch einmal kurz aufs Datum: 26. Mai??? Das ist - gelinde gesagt etwas früher als erwartet. Auf meinem Schreibtisch blickten mich meine zehn geschriebenen Seiten Magisterarbeit skeptisch an: Wie kannst du nur!!! Außerdem, sollte ich nicht bis zum 25. Mai für das Redaktionsteam des Kirchentages in Osnabrück arbeiten? Deswegen war eine Mail und eine große Entschuldigung später meine dortige Beteiligung wieder abgesagt. Im Nachtzug lässt sich zwar nach Lissabon, aber leider nicht nach Taiwan fahren...

Heute hat mich das Auslandsfieber zum ersten Mal wieder völlig erwischt. Habe schon die Bestätigung für einen Wohnheimplatz erhalten, mit einem netten deutschen Journalisten in Taiwan gemailt und einen Erfahrungsbericht eines amerikanischen Studenten gelesen. Morgen geht's dann Richtung Hamburg, um endlich die Menschen persönlich kennen zu lernen, denen ich diesen Dreimonatsadrenalinschub zu verdanken habe. I'll keep you posted!

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 DONNERSTAG, 20. MÄRZ 2008

Angemeldet!

Gestern habe ich mich offiziell zu meiner Magisterarbeit angemeldet. Das würde eine schöne Glosse geben, dachte ich einige Tage zuvor so bei mir: Über die Inkompetenz und Unzulänglichkeit der deutschen Bürokratie im Allgemeinen und die des universitären Prüfungsamtes im Besonderen. Die Erfahrungswerte schienen für mich zu sprechen, Geschichten von Studenten, die das Prüfungsamt mit Mordgedanken im Kopf und Pipi in den Augen verlassen haben, sind ja mittlerweile Legion in Münster.

Machen wir es kurz: In zehn Minuten war alles erledigt. Es gab keine Warteschlange vor der Tür, Frau L-Z war freundlich und akzeptierte alle eingereichten Dokumente ohne mit der Wimper zu zucken. Schnell, effizient und freundlich. Aber wo, zur Hölle, war mein Skandal geblieben?

Nun gut, ich hätte es kommen sehen können ... Einige Tage zuvor hatte mir ein mittlerweile in Magdeburg lehrender Professor einen fehlenden Schein vom Sommersemester 2005 innerhalb weniger Tage per Post zugeschickt. Im Jura-Servicecenter für Nebenfachstudierende musste ich mich keinesfalls auf die Suche nach zwei verschollenen Scheinen machen, ein einfacher Internetausdruck meiner Leistungen reichte vollkommen aus. Und als ich außerhalb der Sprechzeiten bei meinem Geschichtsprüfer anklopfte, um ein fehlendes Dokument (besagten Schein aus Magdeburg) einzureichen, da schrie er mich nicht etwa an, ich solle gefälligst zu den ordentlichen Bürozeiten wiederkommen, nein, er nahm sich die Zeit, meine anderen Unterlagen nicht nur zu suchen, sondern sie mir vollständig bearbeitet zurück zu geben.

Gern hätte ich heute eine Glosse über die Inkompetenz und Unzulänglichkeit der deutschen Bürokratie geschrieben: Nun ist das nicht mehr möglich ohne die Wahrheit über Gebühr hinaus zu strapazieren. Doch ein Loblied, auch das will mir einfach nicht über die Lippen kommen. Vielleicht ist es ja bezeichnend für die deutsche Gesellschaft, dass wir automatisch erwarten, von bürokratischen Hürden zu Fall gebracht zu werden, dass uns ihr reibungsloses Funktionieren einfach nur sprachlos und skeptisch zurücklässt. Vielleicht muss mich auch nur jemand kneifen und die Welt, in die ich zurückkomme, ist wieder voll von unfreundlichen Sekretärinnen und machtgeilen Sachbearbeitern. Meiner Magisterarbeit wäre es sicher nicht zuträglich. Aber ich könnte endlich wieder eine gepfefferte Glosse schreiben!

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 DONNERSTAG, 20. MÄRZ 2008

Technik, die begeistert | Folge 1: Das WiFi-Detector-Shirt

WLan-Shirt

Kennt ihr noch diese nervige Situation? Erst mühselig den Laptop aufklappen, nur um den WLAN-Empfang zu checken... Glücklicherweise gehören diese düsteren Zeiten nun der Vergangenheit an. Dank der cleveren Herren (sorry, liebe Damen, aber das setze ich jetzt mal ganz chauvinistisch voraus) von ThinkGeek, einem Onlineversandhaus für ... Computernerds. Einfach die Batterie einstöpseln, T-Shirt überziehen und schon bist du eine lebende WiFi-Antenne, die heftig blinkt, sobald ein Hotspot in Reichweite ist. Unkommentiert hier die Waschanleitung im Original:

  1. Carefully peel animated decal from front of T-Shirt
  2. Unplug ribbon connector behind decal and remove decal
  3. Unplug battery pack and remove it
  4. You can leave the ribbon cable inside the shirt
  5. Machine wash gentle cycle on cold
  6. Hang to dry
  7. Please Note: If you plug the connector into the battery pack backwards the shirt will not animate properly. It will not damage the shirt. Simply reverse the connector.

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 ÄLTERE EINTRÄGE

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